Mittwoch, 19. August 2009

Die letzten Kilometer!

Heute schien doch glatt die Sonne ins Zelt und ich schälte mich zum letzten mal aus dem Sack. Die Heimreise stand an, mit gut 600 Kilometern und zwar nicht über die Autobahn, sondern über kleine Straßen, was Zeit kostet. Frühstück viel wieder größten teils aus, da wir einfach nur los wollten. Schnell noch ein paar Eier für unterwegs gekocht, alles eingepackt und ab durch die Mitte.
Wir wollten die Westküste runter und steuerten sie an. Die ersten Hundert Kilometer kamen mir endlos vor. Die Zeit verging, ohne dass man merklich was geschafft hatte.
Schließlich kam die Fähre nach Thyborøn, auf der dann das unglaubliche passierte. Wir sind ja mit sehr vielen Fähren gefahren. Aber die kleinste „vor der Tür“ legte so an, dass es quer zur Fähre so einen Ruck gab, dass ich den Roller nicht mehr halten konnte und ihn auf der Seite ablegte. Es ging allerdings nicht ganz auf die Seite, sondern wurde vom Hauptständer und vom Reservereifen in Schräglage größtenteils gehalten. Den Rest konnte ich sichern. Ein aufrichten war so allerdings nicht möglich. Ich rutschte schnell vom Sattel und konnte den Roller zum Teil aufrichten. Mit dem Knie gesichert, konnte ich nachgreifen und bekam ihn dann wieder vollständig auf die Räder. Nach Untersuchung des Schadens stellte sich heraus, es gibt keinen. Es war nur etwas grüner abgeplatzter Lack vom Deck am Hauptständer, dass war alles. Glück gehabt, also weiter.
In Hvide Sande machten wir Pause bei einer Räucherei und gönnten uns erst mal einen was Gutes. Leos sinn stand auf Fischfrikadelle mit Kartoffelsalat und mir war mehr nach Pfeffermakrele, natürlich auch mit Kartoffelsalat.
Inzwischen wurde schon fast unangenehm warm. Wir waren bei 28°C angekommen, was bei gewohnten 13°C eine gewisse Umstellung bedurfte. Also alles dicke ausziehen immer schön in Fahrt bleiben.
In Bramming wurde es langsam höchste Zeit zu tanken, denn wir hatten schon wieder 360 Kilometer hinter uns der Tank drohte auszutrocknen. Wir hatten nur das Problem, wir hatten keine Dänischen Kronen mehr, die hatten wir ja gut in Räucherware angelegt. An der ausgesuchten Tankstelle konnte mal jedoch auch mit Euro bezahlen was wir auch taten. Dass es nicht gerade günstig werden würde war uns schon klar, es folgte die teuerste Tankfüllung aller Zeiten für 22 €. Aber egal, wir hatten Sprit und würden damit nach Hause kommen.
50 Kilometer vor der Grenze wurde uns etwas sehr müde und wir entschlossen uns ein keines Nickerchen auf einer Wiese zu machen. Nach einer Stunde ging es dann wieder erfrischt weiter. Selbst in Dänemark fanden wir Schotterpisten, die aber mehr als Feldwege genutzt wurden. Sie führten uns durch ein Dänemark, welches ich noch nicht gekannt hatte, mit kleinen Wäldern und Heide. Der Dänische Schotter war aber für uns nicht wirklich geeignet und bestand aus groben losen Kies. Sehr schlecht zu fahren. Dafür waren die Seiten und zum Teil auch der grüne Mittelstreifen frisch gemäht und in einem satten Grün. Einen so schönen Rasen hätte ich gerne im Garten. So etwas gibt es glaube ich nur in Dänemark.
In Pebersmark rutschten wir über die „grüne Grenze“, ohne es wirklich zu merken. Die Schilder sahen nur auf einmal anders aus. Wir schlängelten uns weiter über kleine Straßen nach Süden und erreichten ohne Zwischenfälle das Domizil von Leo, wo ich noch schnell die meisten Lebensmittel auslud. Die letzten Kilometer gingen schnell vorbei und der Roller steht das erste mal wieder in der Garage. Ich nahm nur das nötigste mit nach drinnen, den Rest werde ich morgen ab- und ausladen.


Wetter: trocken und sonnig

Kilometerstand: 14826
Temperatur: 28°C (zu warm)

Position:
N 53°39`10``
O 10°01`09``

Dienstag, 18. August 2009

In Dänemark angekommen!

Heute fehlte der morgendliche Regen, auf den wir aber gut verzichten konnten. Frühstück viel heute aus und es gab ersatzweise nur eine Dose Tunfisch.
Wir ließen uns zeit, da die Fähre erst um 16:30 Uhr ging. Nachdem alles gepackt war, fuhren wir zum Terminal, um unsere Fähre zu buchen, was ohne Probleme funktionierte. Die fahrt ging also klar.
Anschließend riefen wir Claus an und fragten ob es ihn passen würde, wenn wir noch vorbei kommen, aber da er sich ein Bein gebrochen hat und die Treppen, die überall im Haus sind, kaum rauf oder runter kommt, passte es ihm nicht so sehr. Schade, dann halt ein andermal wieder.
Wir begaben uns also zum Hafen und suchten uns einen geeigneten Platz, wo man die Roller ohne Parkgebühr abstellen konnte und fanden ihn in der Nähe des Fischmarktes. Leo blieb mal wieder bei den Rollern und ich schlenderte ein wenig in die Stadt. Ich hätte gerne noch ein paar neue Hosen, konnte aber leider nichts zu einem vernünftigen Preis finden und kehrte recht zeitig wieder zu Leo zurück.
Wir fuhren daraufhin wieder zum Anleger und checkten ein. Die restlichen Stunden lag ich dann in der Sonne, wo sie doch schon mal schien und döste vor mich hin. Pünktlich begann dann das Stapeln der Fahrzeuge in das sogenannte „Speedboot". Es passte erstaunlich viel rein in die Blechdose, wie sie bei den Norwegern im Volksmund hieß. Es war ein recht neues Boot und nicht mehr so schlimm wie das alte Schnellboot, welches wirklich nicht mehr als eine Blechdose war. Die Motorräder wurden ordentlich verzurrt und wir gingen anschließend nach oben. Es war alles sehr modern eingerichtet, nicht mein Geschmack, aber ich sollte da drauf ja auch nicht wohnen. Beim auslaufen kam uns noch ein deutsches U-Boot entgegen und ich glaube, dass es eins von unseren „Wasserstoff U-Booten" gewesen ist. Es war aber natürlich nicht viel davon zu sehen. Leo lümmelte wieder die ganze Fahrt in den Polstern rum und ich erkundete das für mich neue Schiff. Ich kaufte noch etwas „Schnobekram" für unser Kleingeld ein und wechselt die Reste an Norwegischen Kronen in Dänische Kronen, die wir ja auch noch zum tanken und für den Campingplatz brauchten. So verging unsere Überfahrt nach Dänemark. Dort angekommen sahen wir zu, dass wir vom Schiff kamen, denn die LKWs die links und rechts von uns standen, ließen natürlich schon ihre Motore laufen, um die Presslufttanks für die Bremsen zu füllen. Es stank entsprechend und wir waren froh, als wir draußen waren.
An Land wurde erst mal getankt, so dass wir für die nächsten 300 Kilometer gerüstet sind. Nach kurzer Zeit fuhren wir einen Campingplatz für die letzte Nacht an und machten uns noch kurz etwas zu essen, bevor wir uns zur Nachtruhe legten.


Wetter: trocken und sonnig

Kilometerstand: 14177
Temperatur: 18°C

Position:
N 57°33`06``
O 09°55`56``


Kleiner Nachtrag noch zu gestern: Leo ist in einer Baustelle durch frischen Teer gefahren und sein Roller sieht aus als wenn der Motor geplatzt wäre, allerdings auch vorne. Wir stellten jedoch schnell fest, dass dem nicht so war. Es ist zwar eine große Sauerei, aber besser als wenn der Motor Öl verloren hätte. Wir waren trotz allem erleichtert. Auch die Reifen wurden kräftig eingesaut und kleben jetzt im wahrsten Sinne auf der Straße. Wie man dass Zeug wieder runter bekommt, wissen wir im Moment auch noch nicht, aber beim Straßenbau werden sie es schon wissen.

Montag, 17. August 2009

Ab nach Kristiansand

Es regnete zwar am frühen Morgen nicht, aber es war klar, dass es nicht so bleiben würde. Der Himmel war dunkel verhangen und wartete nur auf uns. Wir konnten noch im trockenen frühstücken und das Wichtigste einpacken, dann ging es langsam aber stetig los.
Wir konnten uns gleich in die Regenkleidung schmeißen und schon ging es los Richtung Odda. Zu meiner Überraschung sahen wir, dass das Aluminiumwerk abgerissen wurde. Eigentlich war es schon lange fällig, den es stand mitten im Ort und hatte seinerzeit einen Großteil des Fjordes mit seinen Giften verseucht. Man hatte schon darüber nachgedacht, den Teil des Fjordes mit Beton auszugießen, um die Gifte zu verschließen und das Leben in den Fjord zurückzuholen. Es war aber nicht durchführbar. Erstaunlicherweise erholte sich der Fjord sehr viel schneller nach der Schließung des Aluminiumwerkes als angenommen. Demnächst ist dann auch der Schandfleck, der den sonst recht schönen Ort Odda verschandelt auch weg.
Wir fuhren weiter und kamen an dem Latefossen vorbei. Dieser Wasserfall ist einer der bekanntesten in Norwegen und besteht eigentlich aus zwei Wasserfällen, die sich am Fuße vereinigen. Die Gischt der Wasserfälle geht immer über die Straße, dass ist ja normal, aber diesmal führten die Wasserfälle es durch den vielen Regen so viel Wasser, dass es kaum möglich ist, die ein Foto zu machen. Ich weiß also nicht, ob meine etwas geworden sind oder auf Grund des feuchten Objektives unscharf wurden.
Gegen 12:00 Uhr Km dann die Sonne plötzlich raus und der Himmel wurde heller. Es sah so aus, als wenn es nicht mehr regnen sollte und wir zogen unsere Regensachen aus. Es tat gut, mal wieder im Trockenen zu fahren. Irgendwann kamen wir auf die Idee, nach Kristinsand durchzufahren und uns schon morgen einzuschiffen. Wir gingen dann bei Kristiansand auf einen Campingplatz, der eigentlich ganz schön sein sollte. War er auch, aber nur für Dauercamper, aber für eine Nacht wird es schon gehen.
Wir erfuhren, dass die Fähre nach Kristiansand nur noch aus einem Speedboot besteht, was ich nicht glauben wollte. Ich rief kurzerhand einem Bekannten in Kristiansand an und fragte nach der richtigen Fähre. Leider wurden sie verkauft und gegen Speedboote ausgetauscht. Die Speedboote fahren mit 27 Knoten. Was ist da nur Speed dran? Die alte Fähre nach von Travemünde nach Helsinki machte ihrer zeit schon 32 Knoten ohne „Speed" und wäre gemütlich an dem Speedboot vorbei gefahren! Ich lach mich tot! Wir auch immer, ich mag die Speedboote nicht, werde mich damit aber abfinden müssen, wenn ich nach Hause will.
Ich machte noch eine Runde an der Küste entlang, schließlich war es ein schöner Abend, und legte mich dann ab.


Wetter: erst Regen, dann schlagartig Sonne

Kilometerstand: 14150
Temperatur: 13-18°C

Position:
N 58°07`14``
O 08°03`51``

Sonntag, 16. August 2009

Jede Menge Tunnel!

Als es zeit wurde aufzustehen, war es trocken und wir sahen zu, dass wir in die Gänge kamen. Ein Blick zum Himmel genügte, um zu wissen, dass es nicht so bleiben würde. Wir bekamen fast alles trocken eingepackt, nur dass Tarp musste wieder im Regen eingepackt werden. Das Tarp war aber auch am unwichtigsten, da es uns selbst klöternass trocken hält.
Ich wollte noch kurz zur Stabkirche von Borgund, die für mich die schönste ist. Die 35 Kilometer waren schnell, und sogar fast trocken, zurückgelegt und wieder musste ich feststellen, dass sich in den letzten Jahren viel getan hatte. Ein parken vor der Kirche war nicht mehr möglich. Der Parkplatz lag jetzt ein paar hundert Meter weiter bei einem neu errichteten Informationszentrum mit integriertem Café. Auch die Eintrittskarten musste man hier kaufen. Ich holte mir eine Karte und stiefelte zur Kirche. Leo ließ ich mal wieder beim Kaffe sitzen. So langsam konnte man sehen, dass an der Kirche mit Reparaturen begonnen werde musste. Ein paar Dachschindeln die noch aus Holz waren mussten ersetzt werden und fielen jetzt durch ihre helle Farbe auf. Nachdem ich mir alles angesehen hatte, kehrte ich zu Leo zurück um ihn abzuholen.
Wir machten uns auf den Weg zum längsten Tunnel Norwegens mit 24,5 Kilometer. Er ersparte uns einen Pass, der bei dem Wetter keinen Spaß gebracht hätte, denn es regnete bereits wieder in strömen. Es ist der erste Tunnel, der in der Mitte eine Heizung hat und uns auf einmal mit einer Wahnsinnshitze von gefühlten 23°C entgegenschlug. Wenn ich noch dreimal durchgefahren wäre, dann hätte ich meine Wäsche glatt mal trocken bekommen. Da der Tunnel sehr lang ist und so mancher gerne einschläft, wurde in dem Tunnel an drei Stellen eine Passage mit blauer Beleuchtung eingerichtet, was klasse aussah. Blau macht halt glücklich und hält scheinbar auch wach. Wir hielten verbotener Weise kurz an und machten ein paar Bilder, denn es war gerade kein Auto zu sehen. Der Tunnel war sogar ohne Maut, was mich sehr gewundert hat.
Nun musste aber erst mal ganz dringend getankt werden, da wir schon vor der Tunneleinfahrt gut auf Reserve fuhren. Die erste Tankstelle war natürlich wieder mit Karte und wir suchten uns eine andere, die zum Glück nur 1,8 Kilometer weiter lag.
Nun ging es wieder in die Berge und zwar in Serpentinen. Aber nicht wie sonst, sondern im Berg wand sich die Straße nach oben. Gelegentlich kam man mal nach draußen, so dass man einen Überblick bekam wie hoch man eigentlich schon wieder war. Eine sehr interessante und schöne Straße. Noch schöner wäre es allerdings mit etwas Sonne im Rücken. Oben angekommen fuhren wir weiter Richtung Geilo, sicher bekannt unter den Skifahrern. In Geilo angekommen fuhren wir wieder Richtung Fjord zum Föringsfossen, dem höchsten Wasserfall Norwegens, den man auch über einen kleinen Steig zu Fuß erwandern kann. Ich hatte es eigentlich vor, verzichtete aber dankend darauf, da das Wetter nicht gerade dazu einlud. So ging ich nur zum Aussichtspunkt und machte dort ein paar Bilder. Was mich immer noch wunder, ist, dass es an der Kante die einige hundert Meter runter geht es nicht die geringste Absicherung gibt. Kein Geländer, Netzt oder auch nur Seil. Nur nasser rutschiger Fels. Wahrscheinlich ist der Abgrund jedoch furchteinflößend genug, so dass niemand zu dicht an den Abgrund geht, oder zumindest entsprechend aufpaßt.
Wir stürzten uns dann wieder in einen Reihe von Tunneln, die diesmal zur Abwechslung in einer Spirale runterführt. Wir fuhren dann noch bis Lofthus, wo wir auf einen Campingplatz hoch über den Fjord zelten wollten, wo man unter Kirschbäumen zeltet und sich auch eine Leiter nehmen darf um sich ein paar Kirschen zu pflücken. Ich hatte schon so einen Appetit auf Kirschen und mich riesig darauf gefreut. Leider waren wir zu spät und keine Kirschen mehr an den Bäumen. Pech gehabt!
Also wurde nur noch geduscht und es ging so ab in den Sack!


Wetter: überwiegend Regen

Kilometerstand: 13745
Temperatur: 8-13°C

Position:
N 60°20`09``
O 06°39`24``

Samstag, 15. August 2009

Ruhetag!

„gähn" Langsam wird es langweilig! Die Nacht war mal wieder trocken. 8:00 Uhr es fängt an zu regnen. Erst nur ein paar Tropfen, dann langsam immer mehr. Es änderte sich den ganzen Tag nicht, immer schön gleichmäßig und senkrecht von oben nach unten. Zumindest war es windstill und der Boden nahm den Regen problemlos auf, so dass keine Pfützen entstanden.
Wir legten mal wieder einen Ruhetag ein, der auch wirklich einer war.
Ich hatte eigentlich ein paar kleine Besichtigungen vor, aber auf Grund des Wetters, ließ ich es bleiben. Ich ging nur kurz zu Fuß zum Einkaufen, da unsere Lebensmittelvorräte sich auf 2 Scheiben Brot, etwas Aufschnitt und ein paar Kekse beschränkte und morgen ist Sonntag.
Ansonsten beschäftigte ich mich damit einen sehr jungen Haussperling zu zähmen, was mir mäßig gelang. Zu Anfang wollte er sich unserem Tarp nicht nähern. Ich bekam ihn aber immerhin soweit, dass er sich, nach einiger Zeit, unter unserem Tarp und meinem Stuhl ohne viel scheu bewegte und die Essensreste beseitigte. Dabei gab's natürlich auch ein bisschen von unseren leckeren Keksen. Es störte ihn zum Schluss auch nicht mehr, dass der Kocher fauchte.
Es ist erstaunlich, wie viel und lange Leo liegen und schlafen kann. In dem Punkt kann ich einem gut trainierten Rentner einfach nicht dass Wasser reichen.


Wetter: morgens Regen, mittags Regen, abends Regen.

Kilometerstand: 13415
Temperatur: 13°C

Position:
N 61°05`58``
O 07°28`11``

Überraschung!

Die ganze Nacht regnete es in strömen. Irgendwann morgens, stellte ich fest, dass mein Zelt am Kopfende ca. 3 cm unter Wasser stand. Das kannte ich ja nun gar nicht, meine Zelte sind eigentlich immer trocken. Meine Isomatte ist zum Glück etwa 5,5 cm dick, so dass ich immer noch fast im trockenen lag. So wie es aussah, hatte der Boden etwas nachgelassen, da von oben alles trocken war. Nur leider hing mein Schlafsack etwas über den Rand und damit im Wasser, so dass es jetzt etwas ungemütlich wurde. Auch meine Jacke hatte etwas Wasser gefasst, aber zum glück nicht sehr viel. Die Jacke musste ich so oder so anziehen, ohne ging nicht, trocken tragen war hier angesagt. Als ich aus dem Zelt schaute traute ich meinen Augen nicht, unsere Hallig stand jetzt ebenfalls unter Wasser, alles schwamm. Wir frühstückten in Ruhe und packten dann alles zusammen.
Es war uns alles egal, nur weg und weit kommen. Gegen Mittag, wurde es überraschender weise trocken und die Sonne kam raus. Welch freudiges Ereignis, mit dem keiner gerechnet hatte. Wir trafen dann kurz hinterm Geiranger unsere niederländischen Freunde wieder.
Wir fuhren gemeinsam zum „Knüten", ein altes Teilstück der alten Straße, sperrten die Straße und machten erst mal ein paar Aufnahmen. Wer hier rein fährt, der hatte Zeit!
Dann ging es zum „Dalsnippa", der höchsten Straße in Norwegen (1501 m), von wo aus man schön auf den Geiranger-Fjord kucken kann. Leo blieb wieder unten, da er schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht hat und keine Lust hatte. Die Straße bestand auch dieses Jahr aus nassem glitschigem Schotter, größtenteils ohne Leitplanke oder ähnlichem. Als wir oben ankamen, was die Sicht sehr schlecht, aber wie es in den Bergen häufig so ist, genügt ein Windhauch, die Wolken sind weg und geben den Blick ins Tal frei. Bei der Abfahrt, wurden noch diverse Bilder gemacht und wir holten anschließend Leo in Cafe ab, wo er auf mich gewartet hatte. Dann wurden noch die E-Mail Adressen mit den Niederländern ausgetauscht und wir fuhren wieder getrennte Wege.
Unsere fahrt ging über Lom zum „Fantestein", der mit 1434 m die Höchste Passstraße in Norwegen ist. Es war eine schöne wenn auch frische fahrt bei 6°C. Von der ersten Passstraße ging es direkt in die Zweite, die mir Maut belegt war, aber dafür sehr schön und vor allem Ruhig ist. Irgendwann stürzten wir uns in die Tiefe, denn wir mussten wieder nach unten in Küstenhöhe. Es war eine schöne, wenn auch endlos scheinende Abfahrt.
In Laerdal angekommen, schlugen wir unser Lager auf einem Zeltplatz auf und versuchten unsere Sachen etwas zu trockenen, was nur mäßig gelang, denn es war schon wieder 20:00 Uhr und die Sonne war schon lange hinter den Bergen verschwunden. Ich holte heute den Bericht von gestern nach und mir war klar, dass es spät werden würde. Aber jetzt ist es geschafft. Gute Nacht!


Wetter: morgens regen, ab Mittag trocken mit Sonnenschein

Kilometerstand: 13415
Temperatur: 15°C

Position:
N 61°05`58``
O 07°28`11``

Freitag, 14. August 2009

Regen, Regen, Regen…

Hatten wir dass nicht gestern schon? Jo! Die Nacht war trocken, so dass man wunderbar schlafen konnte, und kaum will man aufstehen, fängt es an zu regnen. Es nützt alles nichts, wir müssen weiter und packen alles wieder mal im Regen ein.
Dann hört es doch tatsächlich kurz auf zu regnen und wir fahren los. Die ersten 24 Kilometer geht es wieder die Schotterpiste zurück. Kaum biegen wir auf die asphaltierte Straße ein, fallen auch schon wieder die nächsten Tropfen und es soll auch nicht mehr aufhören. Wir wenden uns in Richtung Süden, in der Hoffnung, dass der Regen wärmer wird, aber gefehlt. Die Temperatur pendelt den ganzen Tag zwischen 9°C und 12°C. gelegentlich kommt die eine und andere Fähre, auf der wir uns gelegentlich aufwärmen können, ansonsten gießt es mal mehr mal weniger, meistens mehr, so dass man kaum etwas sehen kann. Wenn man in einem Tunnel fährt, beschlägt sofort die Windschutzscheibe und die Spiegel, was zum glück bei uns keine rolle spielt, da wir drüber weg sehen können. Zumindest ist es im Tunnel bis 15°C warm und wir freuten uns über jeden Tunnel. Eigentlich wollten wir nicht bis Molde, aber ehe wir uns versahen, waren wir da und nahmen die letzte Fähre für diesen Tag.
Nach weiteren ca. 15 Kilometern nehmen wir einen Campingplatz und die gute Frau an der Anmeldung glaubte doch glatt wir wollten sie auf den Arm nehmen. Das würde ich doch nie machen. Uns war auch gar nicht danach jemanden auf den Arm zu nehmen, sondern wir wollten nur in den trockenen Sack. Nach einigem hin und her konnten wir uns aber dann doch mit Zelten anmelden und man gab uns noch einen Tipp, wo wir am besten unser Zelt aufstellen sollten. An einem Hang sollte es am trockensten sein, was sich aber nicht bestätigte. Unten sowie am Hang selber stand dass Wasser und es spritzte bei jedem Schritt. Ich hab noch nie eine schiefe Ebene gesehen, auf der das Wasser stand, bis heute. Nach langem suchen und Gehversuchen, ob das Wasser spritzt, fanden wir schließlich einen Platz ganz oben, der an einer Hallig erinnerte. Wir richteten uns so gut es ging ein aßen noch etwas, bevor wir uns zur ruhe betteten. Das Netbook, bekam ich nicht aus dem Helmfach raus, da es Bindfäden regnete und ich es nicht öffnen konnte, ohne dass Unmengen an Wasser alles unter Wasser setzten. Irgendwie war ich ganz froh, denn so brauchte ich mal keinen Bericht schreiben. Eine kleine Info per Handy musste reichen und ich war froh, als ich mich zur ruhe betten konnte.


Wetter: den ganzen Tag Regen, ansonsten…….mal Regen!

Kilometerstand: 13077
Temperatur: 12°C

Position:
N 62°31`15``
O 06°54`54``